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„Leichen im Keller – Human Remains und die Aufarbeitung kolonialen Erbes im Oberhessischen Museum in Gießen“
Mário Jorge Alves, M.A., Gießen
Datum und Uhrzeit : Mo. 27.11.2023 18:15 Uhr
Ort : Hörsaal Zeughaus
Während der deutschen Kolonialzeit Ende des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts wurden Gegenstände aus allen Teilen der Welt in Massen gesammelt und es wurden sogar ganze Museen dafür errichtet. Die Gießener Sammlung, die 1910 gegründet wurde, ist ein repräsentatives Beispiel. Die heute noch existierende ethnographische Sammlung des Oberhessischen Museums gehört zu den größten und vielfältigsten in Hessen. Doch warum und unter welchen Umständen kamen Objekte aus allen Teilen der Erde nach Gießen? Welche Rolle spielten dabei Handel, Wissenschaft und Gewalt? Als erstes hessisches Museum hat das Gießener Museum erfolgreich ein Provenienzforschungsprojekt zu den Objekten aus den ehemaligen Kolonien Kamerun und Deutsch-Ostafrika (Tansania) abgeschlossen und wendet sich nun der Problematik von Human Remains in der Sammlung zu. Der Ethnologe und wissenschaftliche Mitarbeiter des Gießener Museums Mário Jorge Alves stellt in seinem Vortrag die Entstehungsgeschichte der Ethnographischen Sammlung dar und gibt Einblicke in die aktuelle Provenienzforschung zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes des Oberhessischen Museums.