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Datum und Uhrzeit : Mo. 24.04.2023 18:15 Uhr
Ort : Hörsaal Zeughaus
Ministerialdirektor Malte Ristau-Winkler, Berlin
„Wunschträume und Wunschräume – Karl May und die Indigenen.“
1962 bezeichnete ihn ein Spiegeltitel als Lehrmeister Deutschlands. 2022 belegte eine aufgeregte Debatte über ein Kinderbuch seine erstaunliche Präsenz. Seit 140 Jahren prägt Karl May mit einer deutschsprachigen Auflage von 100 Millionen Büchern sowie einer beispiellosen Zweitverwertung über Filme, Tonträger, Comics und Freilichtspiele nachhaltig Vorstellungen: über „Indianer“ und deutsche Auswanderer, über Kurden oder den Islam. Der Schriftsteller schuf mit seinem eskapistischen Werk Traumwelten, die mehrere Generationen beeindruckten. In seinen Werken finden sich zahlreiche Klischees und Stereotypen; andererseits aber auch viele Beispiele für Toleranz und Diversität. Ab 1900 setzte Karl May sich für Frieden und Völkerverständigung ein.